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Dschungeltour Tag 1

  • bert-on-tour
  • 7. März
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. März

Nach einem kräftigenden Frühstück starten wir, Viki und Georg aus Wien, Ashley aus Australien und Ich ausm Altmühltal so gegen 9 Uhr mit unseren beiden Guides Pandi und Mogli los und verlassen unsere zivilisationsgewohnten Ünterkünfte Richtung Gunung Leuser Nationalpark.



Dieses streng geschützte und staatlich überwachte Gebiet zu dem der Zutritt ausschließlich in Begleitung von ausgebildeten und zertifizierten Führern erlaubt ist, ist eines der letzten und größten Schutzgebiete dieser Art in Südostasien und umfasst eine Fläche von ca. 9000 Quadratkilometer bzw. 900.000, in Worten neunhunderttausen Hektar.

Das entspricht in etwa der dreifachen Größe des Saarlands oder des kompletten Bayrischen- und Böhmerwalds zusammen.


Zuerst führt uns unser Weg natürlich wieder einmal über den Fluß der nach den starken Regenfällen heute Nacht ordentlich Wasser führt.



Nach ungefähr einer halben Stunde erreichen wir das Grenzgebiet des Nationalparks ganz in der Nähe der vorgestern von mir besuchten Höhle.


Hier sehe ich auch schon meinen ersten "Waldmenschen", was Orang 'Mensch' und (h)Utan 'Wald' übersetzt auch bedeutet und so in den meisten Sprachen auch ausgesprochen wird.

... Lediglich die englisch sprechenden Nationen nennen ihn "Rängatäng" ...



So, hier also geht's rein.


Nach ungefähr zwei Stunden auf und ab und ab und auf wird eine Frühstückspause mit Überraschungseffekt eingelegt.


Ein ordentlich ausgewachsenes Pigtailmakakenmännchen streunt herum und wartet ob es hier von uns nicht doch einen Leckerbissen zu erhaschen gibt.


Na wer sieht ihn?



und genau deswegen heißen die Pigtail -- Schweineschwanz Makaken.



Was mich hier so unglaublich fasziniert sind diese uralten zum Teil 70 Meter und mehr aufragenden Urwaldriesen.

Wer weis wie viele Jahrhunderte die hier schon stehen.


Immer wieder bleib ich an deren Wurzeln stehen und spüre nach der so unglaublich tief verwurzelte Energie die dort aufsteigt.


Diesen hier nennen sie einen Kompassbaum.


Und das hier ist ein Ficus Benjamini wie ihn wohl viele von daheim als kleine Topfpflanze kennen.

Der Ficus ist ein parasitärer Baum der sich zuerst weit oben in Astgabeln oder Blätterwerk ansiedelt und dann lange dünne Luftwurzeln ausprägt.

Erreichen diese dann irgendwann den Boden wurzeln die dort an und es entwickelt sich dieser Kletterbaum von unten nach oben.

Letztlich umschlingt der Ficus seinen Wirt komplett so das dieser allmählich abstirbt und der Ficus jetzt im durch den vermodernden Altbaum nährstoffgesättigten Boden von ganz alleine stehen und gedeihen kann.


Diese Bäume sind natürlich ebenso Lebensraum so vielerlei Krabbelgetier und auch jeder Menge unterschiedlicher Bienenvölker.


Die Bewohner dieses Bienennest's sind nur wenige Millimeter groß.


Mittlerweile bin ich komplett durchgeschwitzt, tropfe aus allen Poren und fühle mich selber ganz und gar nicht mehr geruchsneutral.


Alles ist naß und es tropft mir vom Kopf auf die Brille und auf meine Kamera.

Ja das Fotografieren gestaltet sich hier doch schwieriger als gedacht.


Durch das ständige auf und ab, teilweise auf allen vieren kletternd ist der einzige kamerataugliche Platz im Rucksack.

Also immer wieder stehenbleiben, auspacken, die mitlerweile komplett vertropfte Brille runter oder putzen und hoffen das sich das abzulichtende Objekt noch eine Weile geduldet und nicht gleich wieder im tiefgrünen Dschungel verschwindet.

Dann läuft mal wieder aufgrund der enormen Luftfeuchtigkeit das Objektiv an und nicht zuletzt die schwierigen Lichtverhältnisse.

Mal ist es düster wie zur Dämmerungszeit und mal leuchtet es wieder blendend hell durchs Blätterdach.

Und trotzdem gelingen mir dann doch manch tolle Bilder welche mit einem Handy so nicht zustande kämen.


Nach weiteren zwei Stunden treffen wir an einer kleine Lichtung auf andere Gruppen die sich dort versammelt haben da sich hier im Moment eine noch recht junge Orang Utanmutter mit ihrem Baby zum Fotoshooting präsentiert.



Jetzt ists auch wieder mal Zeit für Verpflegung die unsere beiden Guides schon die ganze Zeit mitschleppen und für uns jetzt zubereiten so das wir verschnaufen und die Aussicht genießen können.




Später am Nachmittag erreichen wir, ich ziemlich erschöpft jedoch getragen von der unglaublichen Energie dieser völlig anderen Welt, unseren an einem kleinen Bach gelegenen Übernachtungsplatz.



Und jetzt gibt's erst einmal ein erfrischendes Bad


während wir zu unserer Überraschung schon wieder mit ganz viel Liebe, Leidenschaft und Freude köstlichst bekocht werden.



In der Nähe unseres Camps entdecke ich zur Überraschung unserer Guids sogar noch eine kleinere Art der sogenannten Titan- oder auch Stinkwurz welche jedoch noch nicht zu blühen begonnen hat.



Na wer erkennt das Tier?


Eine Chamäleon-Winkelkopfagame



Später gibt's natürlich noch ein Lagerfeuer


bevor der einsetzende Regen und das omnipräsente Urwaldgetöse uns in tiefe Träume versinken lässt.

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